„Die Veränderungen der Musikindustrie bieten viele Möglichkeiten und Neuerungen im Bereich der Abrechnungen und stellen
Unternehmen vor ganz große Herausforderungen. Durch die Digitalisierung wird nicht nur alles schneller und einfacher,
sondern es kommen auch immer mehr Daten auf die Unternehmen zu“, konstatiert Sebastian Steinhardt.
Der Aufwand bei den zunehmend komplexer werdenden Ab- und Weiterverrechnungen wachse,
dazu käme, dass jeder Vertrag anders sei. Dieser Umstand verlange „nach effizienten, individuellen Lösungen,
die wir für unsere Kunden maßschneidern“, sagt der 30-Jährige.
Zusammen mit seiner Frau Katharina (31) hat er im Juli
dieses Jahres in Hamburg eine GmbH gegründet, die ihren Geschäftspartnern aus dem Film- und Hörbuchbereich,
vor allem aber aus der Musikbranche bei administrativen Aufgaben unterstützen will.
„Wir verstehen uns als eine
Art Schnittstelle zwischen unseren Auftraggebern und der GEMA sowie der GVL“, umreißt der
Jungunternehmer das Aufgabenfeld.
Er ist selbst Musiker, hat bereits zwei Fachbücher über die Folgen des digitalen
Wandels im Entertainmentbusiness veröffentlicht und betreibt nebenher ein eigenes Label. Seine Frau Katharina bringt
derweil reichlich Expertise aus ihrer Zeit als angestellte Royalty- und Copyright Managerin bei der Musik-Administratorin Eva F. Bothe
ein.
„Ich habe mich sieben Jahre lang schwerpunktmäßig um die Abrechnungen für einen Digitalvertrieb gekümmert“, erzählt sie. Der Umgang mit Zahlen und komplizierten Verteilerschlüsseln mache
ihr keine Angst, sondern Spaß. Zuverlässig und korrekt sei ihre Devise.
Die Kosten für ihre Dienstleistung können sie nicht benennen, da jeder Auftrag unterschiedlich sei.
„Einen eigenen Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin bei den Firmen für die Abrechnungen einzustellen,
wäre auf jeden Fall ungleich teurer“, ist sich Sebastian Steinhardt sicher. „Der Bedarf an unserem
Service ist ohne Zweifel da. Letztlich sind wir angetreten, um den Verwaltungsaufwand für Künstler
erheblich zu reduzieren, damit sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und kreativ sein können.“
Bettina Greve
entnommen aus Musikwoche Nr. 37, 2013 S. 58